Herausforderung

Da sich die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit im Jahr 2021 auf Glasgow richtet, wo der Klimagipfel COP26 stattfindet, wollten First Bus und die schottische Regierung einen praktischen Ansatz zur Dekarbonisierung des öffentlichen Verkehrs und zur Verbesserung der Luftqualität demonstrieren.

Die Verbesserung der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur ist von zentraler Bedeutung für das Erreichen der Netto-Null-Klimaziele. Dieselbusse sind jedoch eine wichtige Quelle für die Luftverschmutzung am Straßenrand, vor allem in Form von Stickoxiden (NOx), und verursachen auch Kohlenstoffemissionen. Eine Studie in Glasgow ergab, dass Busse für 70 % der NOx-Emissionen in einer Straße im Stadtzentrum verantwortlich sind.

Um das Problem anzugehen, führte Glasgow 2018 eine Umweltzone für Linienbusse ein und arbeitet weiter an der schrittweisen Reduzierung der Emissionen. Die LEZ verpflichtet die Busbetreiber zwar nicht zur Einführung von Elektrofahrzeugen, aber First Bus hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 emissionsfrei zu sein. Als schottisches Unternehmen bot sich die Zusammenarbeit mit den Behörden in Glasgow an, um das Konzept zu testen.

Elektrobusse sind zwar eine gute Lösung für den Klimaschutz und die Luftverschmutzung auf der Straße, aber die Kosten waren ein wichtiges Anliegen, denn der öffentliche Nahverkehr in Glasgow sollte bezahlbar bleiben. Für First Bus, einen der größten Busbetreiber Großbritanniens, war es außerdem wichtig, eine Elektrifizierungslösung zu entwickeln, die wirtschaftlich sinnvoll ist und auf die gesamte Flotte übertragen werden kann.

Die Anforderungen des First Bus Caledonia Busdepots in Glasgow sind typisch für viele Busbetriebe im Vereinigten Königreich und anderswo auf der Welt - alle Busse sind tagsüber auf ihren Routen unterwegs und müssen über Nacht aufgeladen werden. Das bedeutet, dass die Anlage in der Lage sein muss, eine große Anzahl von E-Bussen gleichzeitig aufzuladen und sicherzustellen, dass alle Fahrzeuge über eine ausreichende Ladung verfügen, um ihre Routen bis zur Abfahrt am Morgen zu bewältigen.

Aus kommerzieller Sicht war es entscheidend, die Nutzung einer so großen Ladeeinrichtung zu optimieren. Da die Busse den ganzen Tag auf ihren Routen unterwegs sind, würde der Betriebshof die meiste Zeit stillstehen. Daher war es ein wichtiges Ziel, Partnerschaften mit anderen Unternehmen einzugehen, die die Ladeinfrastruktur tagsüber nutzen könnten.

Lösung

Um diese Herausforderungen zu meistern, arbeitete Heliox mit First Bus zusammen, um das größte Schnellladedepot Großbritanniens zu entwerfen und zu installieren, das 162 Fahrzeuge mit einer installierten Gesamtleistung von 12 MW gleichzeitig aufladen kann. Das Caledonia Bus Depot wurde 2022 fertiggestellt und umfasst 80 modulare Rapid 150 kW-Ladegeräte (160 Gleichstromanschlüsse) und zwei mobile 40 kW-Ladegeräte (zwei Anschlüsse).

Dies liefert genug Strom, um jeden Bus in weniger als vier Stunden vollständig aufzuladen, was der intelligenten Ladelösung von Heliox viel Flexibilität bietet, um Strom aus dem nationalen Netz auf die kostengünstigste Weise zu beziehen.

Damit das Depot tagsüber gewerbliche Flottenkunden aufladen kann, sind die Ladegeräte mit einfach zu bedienenden Touchscreens für die Bezahlung ausgestattet und wurden so konzipiert, dass sie eine optimale Aufladung für alle Fahrzeuge ermöglichen - von großen Lkw bis hin zu Pkw. Dank dieser Flexibilität wurde das Caledonia-Depot als Schnellladezentrum konzipiert, das die Investitionen in die Infrastruktur optimiert und gleichzeitig die Umstellung der Lieferwagen und Taxis in Glasgow auf Elektroantrieb unterstützt. Eine Win-Win-Situation für die Stadt und First Bus.

Ergebnis

Das Caledonia-Busdepot wurde von den Verantwortlichen der Stadt als "wegweisend" bezeichnet. Kurz nach der Fertigstellung des Projekts kündigte First Bus eine kommerzielle Partnerschaft mit DPD, Europas größtem Liefernetzwerk, an.

DPD bezeichnete die Einrichtung als "fantastisch" und sagte, das Modell der gemeinsamen Nutzung sei eine "wirklich intelligente Initiative". Durch die Vereinbarung haben die DPD-Fahrer Zugang zu schnellen, zuverlässigen und sicheren Ladestationen im Herzen der Stadt, so dass sie bei der Auslieferung auch weiter entfernte Orte ansteuern können.

Nach einer anfänglichen Testphase plant DPD, die Nutzung des Caledonia-Standorts auszuweiten, um seine gesamte Flotte elektrischer Lieferwagen in Glasgow zu versorgen, die bis Ende 2023 auf insgesamt 200 Fahrzeuge anwachsen soll, so dass DPD in der Stadt reine E-Lieferungen anbieten kann.

DPD will landesweit der nachhaltigste Paketzusteller Großbritanniens werden und ist auf dem besten Weg, bis 2023 4.000 EVs auf die Straße zu bringen.

First Bus plant nun den weiteren Ausbau des Caledonia-Depots durch den Bau eines neuen Umspannwerks, das genügend Strom für weitere 200 Ladepunkte liefern wird.

Der Erfolg des Caledonia-Busdepots hat bewiesen, dass große Schnellladeeinrichtungen landesweit eingeführt werden können, um den Bedarf sowohl von öffentlichen Verkehrsbetrieben als auch von kommerziellen Flottenmanagern zu decken.

First Bus plant bereits weitere Elektrobusse im gesamten Vereinigten Königreich, unter anderem auf einem weiteren Betriebshof in Glasgow und in Aberdeen sowie in fünf weiteren Städten in England, um seinem Ziel einer vollständig emissionsfreien Flotte näher zu kommen.

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